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Der Duden kennt den Begriff eigentlich nur als Seidel, die anderen Ausdrücke wie Seiterl, Seidl oder Seitl sind aber vor allem umgangssprachlich oft präsent. Der Ursprung des Begriffes lässt sich wohl am ehesten auf das lateinische situla (situlus) zurückführen, das ein kleines eimerartiges Gefäß (meist aus Bronze) meint.
Einzahl und Mehrzahl des Begriffes ist in beiden Fällen gleich, man spricht von einem Seidel bzw. auch von drei Seidel.
Im Bundesgesetzblatt der Republik Österreich wird in der Verordnung 627 von 1973 (Lebensmittelkennzeichnungsverordnung LMKV) das Maß als ein Drittel Liter beschrieben. Somit im Sinne der Lebensmittelkennzeichnung in Österreich sind das eigentlich 0,333 Liter. Auf den meisten Gläsern wird die Fülllinie allerdings bei 0,3 L gezogen auf den Bieretiketten der Flaschen liest man 0,33L.
Historisch wurde das Seidl in der österreichischen Monarchie als 1/4 Maß also 0,353 L definiert. Im nahegelegenen Bayern hingegen als 1/2 Maß also 0,535 L. Wobei sich hier das Maß schon deutlich unterscheidet. Laut königlich, bayerischer Gesetzgebung von 1869 hatte das Maß 1,069 L und in Österreich 1,415 L.
Genau aus diesen Regelungen ergeben sich die Missverständnisse von heute.
Der Begriff Seidel wird auch gerne kombiniert, hier zwei Beispiele:
Ähnlich wie beim Wein das Stehachterl ist es beim Bier auch das kleine Glas das direkt an der Bar bzw. Theke genossen und getrunken wird. Natürlich auch Stehseiterl, Stehseidl, etc.
Wurde am Vorabend zu viel getrunken so wird das Reparaturseidel getrunken um wieder in Schwung zu kommen und dem Kater zu trotzen.
Die Ottakringer Brauerei hat diesen Begriff auch zweideutig bei ihrem Unterstützungsprojekt fürs WUK in Wien verwendet und ein eigenes Bier dazu herausgebracht: Kultur-Reparatur-Seidl.
Ein letztes kleines Bier bevor der Aufbruch droht kann auch schon mal zu einer Folge aus Fluchtseideln werden. Besonders intensiv kann so ein Aufbruch in der Gruppe werden wenn jeder meint noch eine Runde Fluchtseidel bestellen zu müssen.
Das Seidl beschreibt ein kleines Bier, mindestens mal 0,3 Liter - ob es größer ausfallen soll und ob aus einem Fluchtseidel plötzlich mehr werden sollte man dem Gusto überlassen. Was man aber beachten sollte, man sollte dem Wirt genau mitteilen was man haben möchte und auf regionale Eigenheiten achten - sonst ist man eventuell nachher enttäuscht.
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Seidel, Seiterl, Seidl, Seitl - Wie denn nun und vor allem wie viel ist drin?
Noch ist das hier eine ' Draft'-Version der Seite. Wir betreiben das quasi als offenen Pre-Alpha-Test. Wer mehr sehen will muss sich aber registrieren.